Webcam Kaiserstraße Nord

Webcam am Nordende der Kaiserstraße mit Blick Richtung Süden

Bereits mit der Gründung der Stadt im späten 12. Jahrhundert hatte die Kaiserstraße als Markt- und Handelsstraße große Bedeutung.

*Das Bild wird alle 5 Minuten automatisch aktualisiert.

Geschichte der Kaiserstraße Teil 1

(Teil 2 siehe Webcam Kaiserstraße Mitte )

Die Kaiserstraße verfügt über eine lange Geschichte, die mutmaßlich in die Zeit um Christi Geburt zurück reicht.

Die Entstehung der Straßenkontur ging wohl vom derzeitigen Burgareal aus, auf dessen Platz bereits in germanischer Zeit, erstmals erwähnt 11 v. Chr., ein römisches Reiterkastell stand. Eine Siedlung schloss sich auf dem nach Süden breiter werdenden Höhenrücken an. So wurde dieser Platz der „umfriedete Berg“, eben Friedberg. Die günstige Lage Friedbergs wurde damit erstmals in römischer Zeit systematisch genutzt. In Friedberg sammelten sich die Verbindungen zu den Limeskastellen der nördlichen Wetterau. Der Straßenmarkt befand sich vermutlich in Kontinuität des römischen vicus .

Zwischen der Römerzeit und der mittelalterlichen Neugründung Friedbergs lagen Jahrhunderte eines vermutlich ungeordneten Dasein zwischen römischen Trümmern.

In der Stauferzeit ließ kaiserliche Politik nicht nur die große Burg entstehen, sondern anfangs sogar zusammen verwaltet, bildete sich eine Handelssiedlung zu beiden Seiten einer breiten, von der Burg ausgehenden Marktstraße. Die erste urkundliche Erwähnung findet Friedberg im Jahr 1219, als sich Friedrich II. schriftlich u.a. an die Bürger der Stadt Friedberg wendet. Dabei waren sich Burg und Stadt durchaus nicht immer einig, sondern durch unterschiedliche Herrschaftsverhältnisse oftmals verfeindet. Das ging so weit, dass die Burg 1273/76 sogar durch die Stadt zerstört wurde.

König Rudolf von Habsburg sorgte nach seiner Wahl für den umgehenden Wiederaufbau der Burg um 1300 und legte der Stadt Entschädigungsleistungen auf. Schließlich errang die Burg die Herrschaft über die Stadt, die sich letztlich auch in der Topographie der Stadt spiegelte. So grenzte sich die Burg z.B. durch Vorgärten vor dem südlichen Burgtor von der Stadt ab. Die breite Straße wurde gegen die Burg mit der quer in den Straßenraum gebauten Katharinenkirche „abgeriegelt“, die nahe der Einmündung der Usagasse stand. Der „Verkehr“ verlief damals nicht um die Burg herum, sondern knickte an der genannten Katharinenkirche von der „Breiten Straße“ über die Usagasse ab.

„Sicht“ auf Friedberg in Nord-Süd-Richtung am Ende des Mittelalters von Alexander Kulhavý-Bares, veröffentlicht 1949

Im Bild der Webcam Mitte rechts befindet sich das besonders attraktive und denkmalgeschützte, in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute „Alte Rathaus“, das wegen des Baumbestands in der Sommerzeit leider nicht zur Geltung kommt.

Jüdische Vergangenheit

Im Webcambild links, dort wo der Zebrastreifen erkennbar ist, mündet die Judengasse in die Kaiserstraße. Diese von der Bebauung her sehenswerte Altstadtgasse war in etwa ab dem 13. Jahrhundert bis zu den Progromen in der Nazizeit hauptsächlicher Wohnbereich der damaligen jüdischen Gemeinde in Friedberg. Dort stand auch die Synagoge, die wie viele andere jüdische Gebäude während der Progome am 10. November 1938 durch einen Brandanschlag zerstört und 1939 wegen angeblicher Baufälligkeit abgerissen wurde.

Die ausgebrannte Synagoge 1939
Foto: Stadtarchiv Friedberg

Gedenktafel am Synagogendenkmal
Foto: Stadtarchiv Friedberg, Harald Herbert Synagogendenkmal Friedberg

Synagogenplatz Außenansicht

Synagogenplatz Innenansicht

„Gedanken zur Gestaltung des Synagogendenkmals von Prof. Peter Schubert: Seine Ansprache zur Platzeinweihung im November 1996“ – hier zum Download (pdf/140KB)

Die ebenfalls dort seit ca. 1260 befindliche MIKWE (Judenbad)konnte durch den Einsatz und die Überzeugungskraft eines Augustinerschullehrers und einiger seiner Schüler vor der Zerstörung gerettet werden. Die Friedberger Mikwe ist das einzige noch erhaltene Ritualbad dieser Größe und Schönheit.

Einblick in die Mikwe
Foto: Stadtarchiv Friedberg, Katja Augustin

Bemaßter Höhenschnitt durch die Mikwe
Foto: Stadtarchiv Friedberg

Die Bilder von Synagoge und Mikwe wurden freundlicherweise durch das Stadtarchiv Friedberg zur Verfügung gestellt und deren Nutzung auf dieser Website genehmigt. Dafür danken wir herzlich.

Fundstellen:

„Kulturdenkmäler in Hessen – Wetteraukreis II“, herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege 1999
„KEHILLAH KEDOSCHA – SPURENSUCHE,“ herausgegeben von Hans-Helmut Hoos
„Friedberg in alten Ansichtskarten“, herausgegeben von Ernst Götz und Burkhard Steinhauer

Die Installation und der Unterhalt dieser Webcam werden unterstützt von:

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